Die Verbindung von MarTech und AdTech schafft ungeahnte Möglichkeiten
AdTech hat sich grundsätzlich dort entwickelt, wo digital in die Kundenakquise investiert wird. Die Plattformen arbeiten normalerweise mit Drittanbieter-Daten und Datenmanagement-Plattformen zusammen, die zur Steigerung der Effizienz beitragen. Bei MarTech jedoch handelt es sich um die Kommunikation mit Bestandskunden und Interessenten, zu denen das Unternehmen bereits eine Beziehung aufbauen konnte. Dazu werden First-Party-Daten von Kundenmanagementsystemen verwendet.
Zwischen MarTech und AdTech gibt es viele Parallelen und eine Verschmelzung findet bereits statt. Das Resultat dieser Entwicklung wird als ‚MadTech‘ bezeichnet.
Entscheidend ist, dass die Technologie, die als ‚MadTech‘ definiert ist eine Fusion und Weiterentwicklung der beiden anderen ist. Diese Evolution ist das Ergebnis, um Marketing- und Mediaverantwortlichen einen vollständigen Überblick über die Interaktionen eines Konsumenten mit ihrer Marke zu geben. Außerdem werden die Marketer in die Lage versetzt, auf diese Erkenntnisse zu reagieren. Das lässt sich nur durch eine Kombination von verschiedenen Technologien erreichen, die Unternehmen von jedem Touchpoint des Nutzers First-Party-Daten liefern. Erst die Verknüpfung von Daten, Reichweite und Technologie ermöglicht es Unternehmen, auf diese individuellen Kundenerkenntnisse richtig zu reagieren. Zudem sind sie so in der Lage, den Erfolg ihrer Aktivitäten nachzuweisen.
Den Kunden besser verstehen
MadTech ist omnipräsent und das ist ein entscheidender Vorteil gegenüber MarTech oder AdTech. Laut Definition kann MadTech die Verbraucher über mehr Kanäle und Touchpoints erreichen und deren Interaktionen effizienter messen als beide anderen Disziplinen für sich allein. Damit haben Unternehmen die Möglichkeit, die Verbraucher sowie ihren Wert für die Marke genauer zu verstehen, und können abwägen, wie viel in den Aufbau einer Beziehung investiert werden sollte. Kurz gesagt: MadTech bringt die großartige Möglichkeit, den ‚Lifetime Value‘ eines Kunden zu verstehen und entsprechend zu handeln. Dabei ist es egal, ob dies über eine Werbekampagne, eine E-Mail oder sogar ein persönliches Gespräch in einem traditionellen Geschäft geschieht.
Wesentlich ist die Fähigkeit, das einzelne Individuum zu identifizieren. Dabei spreche ich natürlich nicht von der wirklichen Identität einer Person, inklusive seiner persönlichen Daten, wie Namen, Wohnort etc.. Das wäre datenschutzrechtlich unmöglich. Die Fähigkeit von MadTech liegt vielmehr darin, die Interaktionen zwischen der Marke und dem Einzelnen zu erkennen und die Daten dann mit einem pseudonymen Profil zu matchen. Somit ist es möglich, den Konsumenten besser zu verstehen und für ihn relevante Anzeigen zum richtigen Zeitpunkt auszuspielen.
Entgegen aller Behauptungen einzelner AdTech-, MarTech- und nun auch MadTech-Anbieter sind nur sehr wenige tatsächlich in der Lage, Personalisierung wirklich zu realisieren, denn die richtige Umsetzung ist äußerst anspruchsvoll: Unter Einhaltung der geltenden Datenschutzbestimmungen müssen Marketer die Möglichkeit haben, Verbraucher überall identifizieren zu können – und das sowohl online als auch offline.
Den richtigen Partner finden
Einfach gesagt, gibt es wie bei AdTech und MarTech auch, sowohl gute als auch weniger gute Plattformen und Dienste. Gerade für Entscheidungsträger auf Unternehmensseite wird dies jedoch eine wichtige Investition sein. Kriterien wie User-Identifizierung, Reichweite, Langfristigkeit, schnelle Entscheidungsfindung und Auslieferung im programmatischen Einkauf sowie Messbarkeit bilden die Differenzierungsmerkmale zwischen den Plattformen und sind die Faktoren, die die Marketer als Kriterien heranziehen müssen, um den geeigneten Partner zu finden.
Dieser Beitrag von Peter Potthast wurde in ähnlicher Form bereits von der Horizont veröffentlicht.